Sanierungskonzepte in der Insolvenzpraxis: Bedeutung und Chancen

Für Unternehmen in der Krise ermöglicht ein tragfähiges Sanierungskonzept, die Situation positiv zu ändern. Besonders bei drohender Insolvenz können Sanierungskonzepte das Unternehmen vor der Regelinsolvenz bewahren.

Sanierungskonzepte in der Insolvenzpraxis
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In der insolvenzrechtlichen Beratungspraxis ist es deshalb wichtig, die mögliche Sanierung eines Unternehmens jederzeit ins Auge zu fassen.

Dabei kommt es zu den unterschiedlichen Zeitpunkten des Krisenmanagements jeweils auf spezielle Aspekte bei den Sanierungsmaßnahmen für Unternehmen an.

In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick zum Thema Sanierungskonzept im Kontext unserer Beratung.

Inhalt

Was ist eine Sanierung von Unternehmen?

Im Fokus einer Unternehmenssanierung steht das Ziel, eine Zerschlagung des Unternehmens in der Insolvenz zu vermeiden. Deshalb bestehen Sanierungskonzepte regelmäßig aus einem Bündel von rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen und faktischen Maßnahmen. Das vornehmliche Ziel, die Zerschlagung zu vermeiden, beinhaltet als Teilziele, das Unternehmen wieder handlungsfähig zu machen und erneut Gewinn zu erzielen.

Eine Sanierung kann eine Alternative zur Insolvenz sein. Was sich auf den ersten Blick einfach anhört, birgt eine Reihe von Herausforderungen. Vor allem spielt bei einer anvisierten Sanierung der Zeitfaktor eine bedeutende Rolle.

Rechtliche Grundlagen und Instrumente bei einer Sanierung

Unternehmenssanierungen bewegen sich nicht im rechtsfreien Raum. Zum einen hält das Insolvenzrecht im Rahmen eines Insolvenzverfahrens spezifische Instrumente zur Sanierung bereit. Hier sind insbesondere der Insolvenzplan mit einer Regel- oder Eigenverwaltung sowie die übertragende Sanierung zu nennen. Daneben ist auch das sogenannte Schutzschirmverfahren interessant.

Das Sanierungs- und Insolvenzrechtsfortentwicklungsgesetz (SanInsFog) eröffnet die Möglichkeit einer präventiven Sanierung – noch vor einem Insolvenzverfahren – mit einem Restrukturierungsplan.

Der zeitliche Faktor ist bei allen Sanierungsmaßnahmen kritisch. Hier gilt immer der Grundsatz, gleich, an welchem Punkt einer krisenhaften Entwicklung sich ein Unternehmen befindet: Je früher mit Sanierungsmaßnahmen begonnen wird, desto größer sind die Chancen für einen Sanierungserfolg.

Weitere wichtige Gesichtspunkte im Zusammenhang mit einer Sanierung

Dabei ist es unabdingbar, auch die mögliche Strafbarkeit von Geschäftsführern und anderen Organen der Unternehmen im Auge zu behalten. Gerade unter diesem Gesichtspunkt kann der Zeitdruck für die Konzeption der Sanierung eines Unternehmens erheblich sein. Ohne kompetente Beratung und Unterstützung lassen sich die vielfältigen Teilaufgaben in diesem Rahmen nicht bewältigen.

Die Sanierung von Unternehmen stellt immer einen gewaltigen Einschnitt für alle Beteiligten dar. Dabei ist es gleich, ob sie Teil einer Insolvenz ist oder im Vorfeld zur Verhütung der Regelinsolvenz durchgeführt wird.

Sanierungsmaßnahmen für Unternehmen müssen individuell auf die jeweilige Situation des Unternehmens abgestimmt werden. Auch darin liegt eine Herausforderung, die die Gestaltung des jeweiligen Sanierungskonzepts betrifft. Je präziser die Sanierungsmaßnahmen zu dem betroffenen Unternehmen passen, desto größer sind die Chancen im präventiven Bereich, die Insolvenz zu verhindern oder während einer Insolvenz eine Sanierung erfolgreich abzuschließen und das Unternehmen zu retten.

Das Sanierungskonzept

Das Sanierungskonzept ist das Kernstück einer Sanierung. Es fasst den „Fahrplan“ für die Sanierungsmaßnahmen zusammen. Dabei beschreibt es die Sanierungsstrategie. Das Konzept enthält damit auch eine Bewertung der gesamten Unternehmenssituation. Diese Bewertung geht auf eine Diagnose im Vorfeld der Planung von Sanierungsmaßnahmen und der Konzeption der Sanierung zurück.

Sanierungskonzepte
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Die Analyse muss eine positive Prognose für die Entwicklung des Unternehmens unter dem Sanierungsplan erlauben. Mit anderen Worten: Der Sanierungsplan für das Unternehmen muss erkennen lassen, dass es mit bestimmten Maßnahmen möglich sein kann, das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu bringen.

Die richtige Prioritätensetzung ist bei Sanierungskonzepten ein maßgeblicher Aspekt. Beispielsweise müssen bestimmte Verpflichtungen gegenüber Sozialversicherungsträgern oder Finanzämtern prioritär weiter erfüllt werden können, um Haftungsrisiken für Organe des Unternehmens zu begrenzen. Das Sanierungskonzept muss deshalb häufig einen Spagat zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Strukturveränderungen schaffen.

Wie entwickelt man ein Sanierungskonzept?

Dem Konzept voraus geht eine professionelle Einschätzung der Gesamtsituation des Unternehmens in der Krise. Dabei sind viele Fragen zu beantworten:

  • Befindet sich das Unternehmen noch im Bereich der präventiven Sanierung oder lässt sich das Insolvenzverfahren nicht mehr abwenden?
  • Besteht die Gefahr, dass Organe des Unternehmens in eine persönliche strafrechtliche Verantwortung rutschen, wenn zeitnah kein Insolvenzantrag gestellt wird?
  • Welche Chancen und Möglichkeiten hat das Unternehmen, um erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen zu entwickeln?
  • In welchem wirtschaftlichen Umfeld befindet sich das krisenhafte Unternehmen? Ist eine Sanierungsprognose realistisch?
  • Hat das Unternehmen die passenden Ressourcen personeller und anderer Art, um ein Sanierungskonzept umzusetzen?
  • Welchen Zeitrahmen muss man im individuellen Fall für eine Sanierungsplanung setzen?
  • Wie schnell kann das Unternehmen nach dem Vorliegen eines Sanierungskonzepts in konkrete Maßnahmen einsteigen?
  • Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind bei dem gewählten Sanierungsweg zu beachten? Hier kommt es unter anderem darauf an, ob die Sanierung als Teil eines Insolvenzverfahrens, im Schutzschirmverfahren oder anderweitig durchgeführt werden soll?
  • Was ist der Plan B, wenn sich herausstellt, dass der Sanierungsplan für das Unternehmen nicht greift? Hier sollten alternative Szenarien durchgespielt werden.
  • Welche Personen, Experten und Stellen sind in die Sanierung des Unternehmens einzubeziehen?
  • Sind für die Entscheidung über eine Sanierung und zur Planung alle verfügbaren Zahlen und Dokumente verfügbar?
  • Was sind kurzfristige Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes mit Beginn der Sanierungssituation?
  • An welchen Ergebnissen macht man einen Erfolg der Sanierungsmaßnahmen für das Unternehmen fest?
  • Welche Maßnahmen sind notwendig, um den Erfolg einer Sanierung zu sichern?
  • Wie sieht eine kurzfristige, mittelfristige und langfristige Sanierungsstrategie im Einzelfall aus?
  • Wie lässt sich die Motivation aller Beteiligten an der Sanierung aufrechterhalten?
  • Kann das Unternehmen die Kosten der Sanierung bewältigen?

Alle Fragen müssen für den individuellen Fall beantwortet werden. Deshalb können Sanierungskonzepte bei allen grundlegenden Gemeinsamkeiten sehr unterschiedlich aussehen.

Ein Sanierungskonzept muss unter Umständen im Verlauf angepasst werden, wenn unerwartete Einflüsse entstehen. In manchen Fällen ist eine Anpassung aber nicht möglich.

Wo liegen die besonderen Chancen und Risiken von Sanierungskonzepten?

Die Sanierung für ein Unternehmen ist grundsätzlich eine Chance, aber keine Garantie für einen Sanierungserfolg. Nicht immer sind alle Aspekte einer Entwicklung, primär im wirtschaftlichen Feld, vorherzusehen. Das Konzept ist immer eine Prognose, ein Plan. Dieser kann in seiner Umsetzung an verschiedenen Faktoren scheitern:

  • Möglicherweise wird der Plan nicht in der richtigen Weise umgesetzt.
  • Es kommen allgemein wirtschaftliche oder branchenspezifische Aspekte ins
  • Spiel, die nicht in das Konzept einbezogen werden konnten.
  • Zwar gelingt in einem ersten Durchlauf die Sanierung nach dem
  • Sanierungskonzept. In der Folge gerät das Unternehmen aber wieder in die
  • Krise, weil mögliche Strukturveränderungen nicht tief genug waren oder
  • problematische Einflüsse neu entstanden sind.
  • Dem Unternehmen und den Beteiligten fehlt die Ausdauer, um die
  • Sanierung konsequent bis zum erfolgreichen Ende durchzuführen.

Das Risiko eines Sanierungskonzepts liegt primär darin, dass die vorgesehenen Maßnahmen nicht den Erfolg zeigen, den man sich vorgestellt hat. Deshalb empfiehlt es sich, auch während des gesamten Sanierungsprozesses eine beratende und bewertende Begleitung durch Insolvenzexperten. Der Sanierungserfolg stellt sich nicht von heute auf morgen ein, auch wenn ein Sanierungskonzept optimal angepasst auf die jeweilige Unternehmenssituation ist.

Die Situation muss jederzeit beobachtet werden, um etwa gerade bei präventiven Sanierungsmaßnahmen primär die strafrechtlichen Risiken für die Organe des Unternehmens wie die Geschäftsführer jederzeit wirksam zu begrenzen.

Wir sind für Sie da: Sanierung und Finanzierung von Unternehmen in der Krise

Es gibt viele verschiedene Faktoren, die dazu führen können, dass Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Um herauszufinden, ob ein Unternehmen weitergeführt werden kann, ist es zunächst notwendig, die Ursachen dieser Schwierigkeiten zu identifizieren.

Für alle Beteiligten, wie Unternehmer, Mitarbeiter und Geschäftspartner, rückt die Frage nach dem Fortbestand des Unternehmens in den Mittelpunkt. Dabei geht es oft auch darum, wie die Finanzierung für die Zukunft gewährleistet werden kann, um die Krise langfristig zu überwinden.

In solchen Situationen sind die handelnden Personen zivil- und strafrechtlichen Risiken ausgesetzt, die erkannt und vermieden werden müssen, um Haftungsgefahren zu minimieren. Unsere Kanzlei verfügt über langjährige Erfahrung in der Betreuung von Unternehmen in Krisensituationen. Unsere Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte stehen Ihnen bei Fragen zu diesem komplexen Thema gerne mit ihrer juristischen und betriebswirtschaftlichen Expertise zur Verfügung.

Unser umfassendes Leistungsangebot für die Finanzierung und Restrukturierung von Unternehmen beinhaltet:

  • Detaillierte Analyse der Gründe für eine wirtschaftliche Krise
  • Ermittlung sämtlicher zivil- und strafrechtlicher Risiken
  • Erarbeitung eines Maßnahmen- und Finanzierungsplans zur wirtschaftlichen Restrukturierung
  • Begleitung bei der Implementierung des Maßnahmenpakets
  • Vermittlung von möglichen Investoren und Kooperationspartnern

Fazit

Sanierungskonzepte: Setzen Sie auf die fachkundige Unterstützung unserer Kanzlei und nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Die Sanierung eines Unternehmens ist immer eine Chance, das Überleben der Organisation auch über die Krise hinaus zu sichern. Ein passendes Sanierungskonzept ist dabei als Kern der Sanierung unabdingbar.

Als Sanierungsplan für das Unternehmen muss das Konzept die unterschiedlichsten Aspekte vereinen. Wie gut das letztlich gelingt, zeigt sich im Erfolg der Sanierung für das Unternehmen.

Besonders anspruchsvoll ist bei der Gestaltung von Sanierungskonzepten der erhebliche Zeitdruck, unter dem Sanierungsmaßnahmen für Unternehmen strukturiert werden müssen. Von der präszisen Vorbereitung des Sanierungskonzeptes, mit einer schonungslosen Analyse des Ist-Zustandes im Unternehmen, hängt viel ab.

Unsere Kanzlei unterstützt Sie in allen Phasen der Sanierung. Wir machen tragfähige Sanierungskonzepte möglich und unterstützen Sie dabei, ein Konzept für die Sanierung zu entwickeln.

FAQ

Was ist ein Sanierungskonzept?

Eine Unternehmenssanierung hat das Ziel, die Insolvenz eines Unternehmens zu verhindern und es wirtschaftlich wieder auf Kurs zu bringen. Sie beinhaltet rechtliche, steuerliche, wirtschaftliche und praktische Maßnahmen, um das Unternehmen handlungsfähig zu machen und Gewinne zu erzielen. Dies kann eine Alternative zur Insolvenz sein, erfordert jedoch eine gründliche Planung und Umsetzung. Rechtliche Instrumente wie Insolvenzpläne und Eigenverwaltung sind dabei relevant. Zeitliche Aspekte sind entscheidend, und professionelle Beratung ist oft unverzichtbar.

Wer erstellt ein Sanierungskonzept?

Sanierungskonzepte werden in der Regel von einem Team aus Fachleuten erstellt, darunter Anwälte für Insolvenzrecht, Unternehmensberater, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Dieses Team analysiert die finanzielle Situation des Unternehmens, identifiziert Ursachen für die Krise und entwickelt Strategien zur Stabilisierung. Die Zusammenarbeit mit Insolvenzexperten ist wichtig, da sie mit den rechtlichen Aspekten der Sanierung vertraut sind. In einigen Fällen kann auch die Geschäftsführung des Unternehmens an der Entwicklung des Sanierungskonzepts beteiligt sein.

Wie entwickelt man ein Sanierungskonzept?

Die Entwicklung eines Sanierungskonzepts erfordert eine gründliche Analyse der Unternehmenssituation. Dabei müssen verschiedene Fragen beantwortet werden:

– Bestimmung des Sanierungszeitpunkts: Ist eine präventive Sanierung möglich oder unvermeidlich?
– Risiken für die Organe des Unternehmens: Welche strafrechtlichen Haftungsrisiken bestehen?
– Chancen und Möglichkeiten: Welche Maßnahmen können den Sanierungserfolg gewährleisten?
– Wirtschaftliches Umfeld: Ist eine realistische Sanierungsprognose möglich?
Ressourcen: Verfügt das Unternehmen über die notwendigen Mittel und Expertise?
– Zeitrahmen: Wie schnell muss das Sanierungskonzept umgesetzt werden?
– Rechtliche Rahmenbedingungen: Welche Gesetze und Verfahren gelten?
– Plan B: Welche Alternativszenarien sollten berücksichtigt werden?
– Beteiligte Personen und Experten: Welche Akteure sind in die Sanierung einzubeziehen?
– Dokumentation und Überwachung: Welche Maßnahmen sind erforderlich, um den Erfolg sicherzustellen?

Bildquellennachweis: Warchi | kiattisaklamchan | canva.com

Darius Dubiel Anwalt Clience Legal

Darius Dubiel

Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht

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